Sein und Schein. Thomas Müntzer

Immersives Erlebnis und Ausstellung

ab 13. Juli 2025

Allstedt 1523: Kurz vor dem Osterfest tritt Thomas Müntzer die Pfarrstelle an der Allstedter St. Johanniskirche an. Lange währt seine Zeit dort jedoch nicht: Schon im August 1524 muss er aus Allstedt fliehen. Was war passiert?

Die neue Ausstellung „SEIN und SCHEIN. Thomas Müntzer“ rückt Müntzers Wirken in Allstedt in den Mittelpunkt. Startpunkt bildet die imposante Burgküche im Westflügel von Schloss Allstedt. Die sich anschließende Hofstube ist der historische Ort der „Fürstenpredigt“. Im Laufe der Jahrhunderte vielfach umgestaltet, bildet der heutige, leere Raum den Rahmen für etwas ganz Neues: ein immersives Erlebnis rund um Müntzers Leben. Erzählt von seine Ehefrau Ottilie von Gersen, lässt eine bildgewaltige multimediale Inszenierung Besucherinnen und Besucher eintauchen in die Geschichte des unbequemen Allstedter Pfarrers.

Im Ostflügel des Schlosses geben historische Objekte und Dokumente Einblick in die Allstedter Stadtgeschichte, Müntzers Theologie und sein Selbstverständnis als Reformator, die Auseinandersetzung mit Martin Luther sowie seine Beteiligung an den Aufständen des Jahres 1525. Ein gesonderter Bereich zur Erinnerungskultur hinterfragt das bis heute verbreitete Bild von Müntzer als „Bauernkriegsführer“.

Die Ausstellung „SEIN und SCHEIN. Thomas Müntzer“ ist Teil der dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“. Sie wurde ermöglicht durch Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie des Landes Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen


In Allstedt erreicht Thomas Müntzers reformatorisches Wirken seinen Höhepunkt. Als Pfarrer beginnt er sofort, den Gottesdienst umzugestalten. Müntzers Predigten in deutscher Sprache werden zu einem Magnet für viele Menschen. Er richtet eine Druckwerkstatt ein, die ihm ermöglicht, seine Schriften zu verbreiten. Aber: Seine Kirchenkritik ist radikal. Und die Folgen sind dramatisch: Unter dem Einfluss seiner Worte zerstören die Allstedter im März 1524 die zum nahe gelegenen Kloster Naundorf gehörende Mallerbacher Kapelle. Der Wittenberger Reformator Martin Luther warnt nun vor Müntzer und beschimpft ihn als „Satan von Allstedt“. 

Am 13. Juli 1524 hat Thomas Müntzer einen Auftritt, der im Nachgang in die Geschichte eingeht: Auf Schloss Allstedt hält der Reformator seine „Fürstenpredigt“ vor Herzog Johann und dessen Sohn. Er ruft die sächsischen Regenten auf, mit ihm zusammen eine Erneuerung der Christenheit in Angriff zu nehmen. Sie sollen für die Reformation Partei ergreifen und ihre Gegner bekämpfen. 

Mit der Ausstellung „SEIN und SCHEIN. Thomas Müntzer“ sind nach drei Jahren Schließzeit ausgewählte Bereiche der Kernburg von Schloss Allstedt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. 
Die Kernburg wurde seit 2023 eigens für den Ausstellungsbetrieb in einigen Bereichen baulich hergerichtet. Die Ausstellungsräume befinden sich aktuell in einem Zwischenbauzustand. Eine intensivere Untersuchung und Bewertung der historischen Bausubstanz kann erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Notwendig sind zunächst weitere Sicherungsmaßnahmen an Dächern und Mauern sowie die Sanierung der beiden notgesicherten Brücken.

Schloss Allstedt befindet sich in Verantwortung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Das gemeinsam von Bund und Land Sachsen-Anhalt getragene Sonderinvestitionsprogramm für ausgewählte Burgen und Schlösser der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ermöglicht in den kommenden Jahren die nächsten Schritte zur Erhaltung der stark sanierungsbedürftigen Schlossanlage.

Ihr Besuch

Öffnungszeiten

ab 13. Juli 2025


April bis Oktober

Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen

November bis März

Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr
Montag geschlossen

Am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar ist das Museum geschlossen.

Eintrittspreise

   

Museumseintritt 

 6,50 Euro 

Ermäßigt

 4,50 Euro*

Familienkarte

 17 Euro**

Individuelle Führung 

 30 Euro***
zzgl. Eintrittspreis je Person
gilt für Kinder und Jugendliche ab 6 bis 16 Jahren, Schüler, Auszu­bildende, Studenten, Schwer­beschä­digte gegen Vorlage eines Berech­tigungs­ausweise 
**zwei Erwachsene und die zur Familie gehörenden Kinder 
*** Gruppenstärke von 20 bis max. 25 Personen 


Sie wollen die Aus­stel­lung ge­mein­sam mit Freun­den, Kol­le­gen oder als Rei­se­grup­pe kennen­lernen? Kontaktieren Sie uns gern für weitere Informationen unter:
 

Ihr Kontakt

T: +49 34652 519
allstedt@kulturstiftung-st.de

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